Leutasch: Der Arbeitseinsatz 2013

Text + Fotos: Uwe Conrad

Am Donnerstag, den 28. Juni starteten wir zum Arbeitseinsatz 2013 ins Leutasch. Der Neue (schon wieder ein Neuer), Frank Hauke-Steller, reiste bereits einen Tag vorher aus Berlin an.

Nachdem wir Franz Schneider in Ahlen abgeholt hatten, erreichten wir nach mehr als 12 Stunden Autofahrt (Staus, Staus, Staus) Lochlehn, wo wir mit Daniel Karl die Arbeitsgruppe vervollständigten.

Am nächsten Tag liehen wir uns, wie bereits im Vorjahr, Mountainbikes aus, um von Weidach diesmal über Lochlehn nach Scharnitz zu gelangen. Von dort ging es dann ins Hinterautal im Karwendelgebirge am Isarursprung vorbei zur Kastelalm, 1220 m ü. M., wo wir die Fahrräder gut angekettet zurückließen, um dann noch 2 Stunden zur Hallerangerhütte, 1768 m ü. M., aufzusteigen.

Dort wurden wir bereits vom Hüttenwirt Thomas Lehner erwartet und auf das herzlichste begrüßt. Wir blieben über Nacht und kehrten nach dem Abstieg mit den unversehrten Mountainbikes wieder zurück nach Lochlehn.

Am Sonntag, den 23. Juni erklommen wir den Wank, Aussichtsgipfel und sogenannter  Hausberg von Garmisch-Patenkirchen, 1760 m ü. M., mit einem 360-Grad-Panoramablick, wenn man denn Sicht gehabt hätte. Im Abstieg erwischte uns dann auch noch der Regen, so dass, wir bis auf die Unterhose nass und völlig durchgefroren, nach einer heißen und lang andauernden Dusche nun gut auf unseren am morgigen beginnenden Arbeitseinsatz vorbereitet waren.

Montag, 24. Juni: 7 Uhr Treffen im Bauhof, Regen, 7 Grad (also alles wie immer; Anmerkung des Bergwarts).

Aufgrund des schlechten Wetters ging es wieder in die Zipfelkamm, wo wir die Stufen erneuerten und den Wasserlauf von Geäst und Schutt befreiten.

Anschließend ging es über den Hohen Sattel über Giesenbach Richtung Scharnitz. Wir besserten den Weg aus und entfernten durch Lawinen über den Weg gestürzte Bäume.

Völlig durchnässt von außen und innen, beendeten wir den Tag erneut mit einer lang andauernden Dusche.

Dienstag, 25. Juni: 7 Uhr, Bauhof, Regen, 6 Grad.

Im „geschlossenen“ Auto Überquerung der Schneefallgrenze zur Rotmoosalm, 2030 m ü. M., die unbewirtet bei Graupelschauer im Schnee lag.

Nachdem wir alles, was unser Rucksack hergab, angezogen hatten, einschließlich des sogenannten Ölzeugs, stiegen wir noch ca. 100 Höhenmeter, mittlerweile im starken Schneefall, weiter auf Richtung Wettersteinhütte. Dann wieder im Abstieg, bei nur noch leichtem Schneefall, legten wir über eine Strecke von ca. 120 m einen etwas mehr als 2 Fuß breiten Weg an. Mit Spitzhacke und im Ölzeug waren wir nach der anstrengenden Arbeit diesmal „nur“ von innen völlig durchnässt und genossen den heißen Kaffee und den vom Hüttenwirt der Wettersteinhütte, 1717 m ü. M., spendierten Enzian-Apfel sehr.

Der Abstieg zum Salzbachparkplatz, wo wir unser Auto am Morgen abgestellt hatten, erfolgte über den Würzigen Steig, wo wir vereinzelt noch in den Weg reichendes Grün ausschnitten.

Ankunft Lochlehn: 18 Uhr.

Belohnt wurden wir durch eine phantastisch toll zubereitete Schweinshaxe bei den Wirtsleuten Martina (manch einem noch durch das Infobüro bekannt) und ihrem Gatten Arno: super!

Mittwoch, 26. Juni: 7.30 Uhr Treffen am Hubertushof, Regen, 6 Grad plus. Begehung des Bergleintals mit Entfernen umgestürzter Bäume und Freischneiden des Weges bis zum sogenannten vierten Schneefeld.

Wieder vollkommen durchnässt, traten wir den Rückzug an, da bei der Nässe eine weitere Begehung zu gefährlich gewesen wäre (in den letzten Jahren immer wieder Abgänge von Lawinen).

Für das kommende Jahr ist mit einem „mehrere Männern starken Trupp“ die Erneuerung der Markierung und der Ausbau des Weges bis zur Meilerhütte, die Höhenangaben schwanken zwischen 2366 und 2374 m ü. M., geplant. Dafür können wir dann auf der sogenannten Schaferhütte übernachten, da der Weg lang ist und dadurch der entsprechende An- und Abstieg wegfallen wird. Insofern ist die Vorfreude auf das nächste Jahr schon groß: Eine Übernachtung in den Bergen ist immer etwas Besonderes.

Donnerstag, 27. Juni: 7 Uhr, Bauhof, Regen, 6 Grad. Im späteren Tagesverlauf sogar leichter Schneefall.

Zum ersten Mal dürfen wir in eigener Regie, aufgrund der intensiven Vorbereitungen für das Seefest am Samstag, alleine los. Martin brachte uns noch zur Wangalm, 1753 m ü. M., von wo wir dann den Weg bis zum Scharnitzjoch, 2038 m ü. M., nur wenig ausbessern mussten. Die lange und auch sehr anstrengende Arbeit aus dem Vorjahr zeigt ihre Wirkung und man sieht, dass diese Arbeiten der Verbesserung der Wege Bestand hat.

Am Abzweig zur Gernspitze stiegen wir im Schnee bei leichtem Schneefall übers Puittal ab. Viele Bänke sind von der Schneelast im Winter zerstört und ich dokumentiere die entsprechenden Standpunkte mit dem Handy. Weiter unten schnitten wir dann noch einige Latschen, die zum Teil den Weg völlig versperrten, aus.

An der Wetterstation Leutasch konnten wir dann, sehr zur Freude des Bauhofes, den von den dort lebenden freilaufenden Pferden zerstörten Schutzzaun „neu“ aufbauen. Das Material, 26 Bretter à 4 m Länge, verbauten wir entsprechend, welches unter Führung eines ehemaligen Schreiners und eines sogenannten Innenbauers ohne Schwierigkeiten zur vollsten Zufriedenheit von Fredi (Ergebnis auf dem Handy dokumentiert) bewerkstelligt werden konnte. Das Material war bereits vor 2 Jahren im Rahmen von Gemeindearbeiten mit dem Hubschrauber angeflogen worden.

Insofern haben wir unserem guten Ruf auch in der Gemeinde Seefeld Gehör verschafft.

Den Abend ließen wir dann im freundschaftlichen Rahmen im Bauhof in üblich rustikalem Ambiente ausklingen. Erneut bewirtet in hervorragender Manier von Monika und Hans (bekannt als Bandl-Hansi), die uns mit Rehrücken und Käsnockerln beköstigten. Der zum Nachtisch servierte Kaiserschmarrn durfte natürlich nicht fehlen.

Freitag, 27. Juni: 7.30 Uhr, Bauhof, Nieselregen, 8 Grad. Mit dem Bully ging es zum Kavalienberg, dessen Wege wir hauptsächlich ausschnitten, und kehrten dann über den Beckumer Weg zurück.

Nachdem wir uns dann von den „Mädels“ im Infobüro verabschiedet hatten, traten wir am späten Nachmittag noch die Heimreise an.

Erneut war eine intensive und erfolgreiche Arbeitswoche wieder viel zu schnell vergangen.